Über uns

 

Die Freiwillige Feuerwehr Brandten ist eine kleine, aber feine Feuerwehr. Zu unserer Ausstattung gehören ein modernes Gerätehaus und zwei Fahrzeuge - ein sogenanntes Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-W 46/1) und ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTW).



Geschichte

Drei Dörfer, einen Weiler und eine Einöde gehören zum Einsatzgebiet der "Freiwilligen Feuerwehr Brandten“:

 

Schwarzach, "Swarzaha" genannt, wurde zu Beginnn des 14. Jahrhunderts gegründet - 1302 in der Rodungsperiode Herzog Ludwigs IV. von Bayern.

 

Außenried, das "Außernriede", wurde in der letzten Rodungsphase des Benediktinerklosters Niederalteich 1352 besiedelt.

 

Brandten wurde unter dem letzten degenbergischen Herzog, dem Freiherrn Hans VIII. Sigmund angelegt und 1596 erstmals im Stiftsbuche Weißenstein urkundlich als "Prändt" aufgeführt.

 

Der Weiler Reisachmühle und die Einöde Fraschau entstanden im 19. Jahrhundert.

 

Diese drei Dörfer waren  zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch selbständige Dorfhauptmannschaften. 1808 wurden sie zu einem Steuerdistrikt zusammengefasst. Im Zuge der Gemeindebildungen in Bayern entstand im Jahre 1818 eine politische Gemeinde mit dem Gemeindenamen "Brandten'.

Zu einer besonderen Gemeinschaft in Not und Gefahr, zu einer Kampfgemeinschaft gegen das Element des Feuers, schlossen sich die Bewohner dieser Dörfer (der Weiler Reisachmühle und die Einöde Fraschau waren zu dieser Zeit zu Außenried gehörig) zusammen.

 

Sie gründeten eine Feuerwehr.

18. September 1879 - Gründung der Feuerwehr
27 Männer des Bauernstandes, Gütler, Häusler, Holzhauer und Handwerker versammelten sich am 18. September 1879 im "Jägerhäusl" beim Gastwirt Franz Ernst in Brandten. Dort fassten sie einstimmig den Beschluss, einen "Feuerwehrverein" - die "Freiwillige Feuerwehr Brandten" - zu gründen. Die alsbaldige Eintragung im Register des Bayerischen Landes-Feuerwehr-Verbandes war zugleich die offizielle Bestätigung der Vereinsgründung. Zu ihrem 1. Feuerwehrhauptmann wählten sie den Gastwirt Franz Ernst in Brandten. Als Herbergslokal bestimmte die Gründungsversammlung das im Pfarr- und Kirchort gelegene Gasthaus josef Kölbl, beim "G'stöcknwirt' (Hausnummer 611/3, Zwieseler Strasse 1).

 

Die Gründungsmitglieder:
Ernst Franz, Brandten
Bredl Michl, Brandten
Ernst Ferdinand, Brandten
Bredl Michl, Brandten
Kappl johann, Schwarzach
Kammerer Georg, Brandten
Kappl josef, Schwarzach
Kufner Max, Außenried
Kölbl Alois, Brandten
Mader josef, Brandten
Mader josef, Brandten
Probst Alois, Brandten
Maier johann, Brandten
Probst Alois, Brandten
Bredl Peter, Brandten
Winter Georg, Außenried
Wenig Alois, Schwarzach
Winter josef, Außenried
Weiß Michl, Schwarzach
Wurzer johann, Schwarzach
Weiß Heinrich, Schwarzach
Probst johann, Brandten
Tremml Georg, Außenried
Probst Alois, Brandten
Seitz josef, Schwarzach
Schönberger Franz, Außenried
Kagerbauer josef, Brandten

Mit Eifer und Tatkraft begann mit Unterstützung der Bevölkerung und der Gemeinde der Aufbau der jungen Wehr. Eine Rechnung der Feuerlöschmaschinenfabrik Justus Christian Braun aus Nürnberg vom 8. März 1880 zeigt bereits begonnene Beschaffungen über eine gerade doppeltönige Hupe zum Preise von 4,80 Mark, 30 Zinnpfeifen a 5 Pfennig = 1,50 Mark, 1 Fangschnur zur Hupe von 1,20 Mark. Aber nach kaum mehr als einer Jahresfrist rief die kurz vorher beschaffte Hupe bereits zum Einsatz bei einer großen Brandkatastrophe. Am Neujahrstag 1881, früh 2 Uhr, brannten in Brandten die Bauernanwesen des Bredl Michael und des Kagerbauer Michael total ab. 21 Stück Vieh, alles Futter und die gesamte Einrichtung fiel den Flammen zum Opfer.

Den Brandleidern blieb nur, was sie am Leibe hatten, so berichtet der Chronist. Noch im gleichen Jahre, am 12. August 1881, wurde die Feuerwehr wieder zum Großeinsatz nach Brandten gerufen. Frühmorgens geriet das Bauernanwesen Alois Kölbl in Brand, wobei auch der Bauernhof des Anton Probst und das Franzi-Seppn-Anwesen eingeäschert wurden. Hier zeigte die Wehr, was sie zu leisten vermochte, erkannte aber zugleich die Unzulänglichkeit der vorhandenen Löschgeräte, mit denen eine erfolgreiche und rasche Brandbekämpfung, die Rettung von Hab und Gut, nicht möglich war. Diese verheerenden Brandkatastrophen waren Anlass, den noch dürftigen Ausrüstungsstand rasch zu verbessern, um einen wirksamen Einsatz der Feuerwehr künftig zu gewährleisten. Mit finanzieller Beteiligung der Feuerwehr und der Einwohnerschaft erwarb die Gemeinde Brandten zum Jahresende 1881 von der Feuerlöschmaschinenfabrik justus Braun in Nürnberg eine Feuerlöschmaschine, eine 4-räderige Saug- und Druckspritze mit Haspel und Zubehör zum Preise von 1170 Mark. Diese mittels Pferdegespann zu befördernde Maschine kam über 70 Jahre bei einer Zahl von Bränden erfolgreich zum Einsatz.

 

Am 10. Mai 1889 hatte die Freiwillige Feuerwehr Brandten in der damals kaum 300 Einwohner zählenden Gemeinde bereits 42 aktive Wehrmänner, die sich in folgend bezeichnete Rangordnung gliederten: 1. Kommandant, 1. Adjudant, 4 Zugführer, 10 Steiger, 4 Ordnungsmänner, 3 SignaIisten, 18 Spritzenmänner, 1 Zeugwart.

Am 30. August 1891 konnte die Weihe der ersten Vereinsfahne gefeiert werden. Der Antrag der Wehr zur bezirksamtlichen und ortspolizeilichen Genehmigung der Festveranstaltung lautete:
Brandten, den 20. August 1891; Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr Brandten, in dem Pfarrdorfe Langdorf.

Am 25. Mai 1924 wurde die Wehr an lässlich einer gemeinsamen Schauübung mit der Nachbarwehr Langdorf im Dorfe Langdorf einer Inspektion durch das Bezirksamt Regen unterzogen. Angenommenes Brandobjekt der Brandtener Wehr war das Kramhölleranwesen Haus Nr. 35. Der Vertreter des Bezirks, Hüttinger von Regen, fand die Ausrüstung gut und zollte Lob für die gezeigten Leistungen. Mit einer Abordnung nahm die Feuerwehr vor der Übung an der Delegiertenversammlung des Bezirksamtes im Gasthause Probst in Langdorf teil.

Für die Sicherung ausreichenden Feuerschutzes in der Ortschaft Außenried wurde durch den Ankauf einer Handdruckspritze 1924 gesorgt. Das Spritzenfahrzeug fand durch den Neubau eines Feuerwehrhauses in Außenried 1927 eine geräumige Unterkunft. Josef Kufner lieferte die erforderlichen Dachziegel zum Preise von 13,80 Reichsmark.

Neubeginn nach 1945

Nach einem mühevollen Wiederaufbau und einem Mitgliederstand von 56 Aktiven und Passiven nach dem 2. Weltkrieg begann ein neuer Abschnitt im Bereich des Feuerlöschwesens der Wehr. Der Ausrüstungsstand und die Ausbildung musste durch die ungeahnte fortschreitende Entwicklung von Industrie und Technik eine grundlegende Neuerung und Verbesserung erfahren. Die Löschwasserversorgung wurde durch den Bau von Feuerlöschteichen 1956 in Außenried und 1964 in Brandten gesichert.

 

Die Erstellung eines Feuerwehrgerätehauses mit Schlauchturm am Gemeindehaus in Schwarzach 1963 brachte endlich Raum für die Unterbringung und Wartung der Feuerlöschgeräte. Die alten Handdruckspritzen wurden in den Ruhestand versetzt, als 1949 mit Standort Brandten das erste Motorlöschgerät TS 4/4 Ziegler in Dienst gestellt wurde. Für die Ortschaft Außenried traf 1957 eine TS 8/8 Magirus und für Schwarzach das Gerät gleichen Fabrikates 1964 ein. Aber auch für Brandten konnte schon 1965 ein neues leistungsfähiges Löschfahrzeug und eine TS 8/8 Magirus beschafft werden.

 

Mit dem Einbau der Funkalarmierung im Feuerwehrhaus in Schwarzach und dem Ankauf eines Tragkraftspritzenfahrzeuges T.S. F. Magirus 1979, 100 Jahre nach der Gründung der Wehr, ist die technische Ausrüstung den gesteigerten Bedürfnissen gerecht geworden. Gemeinde und Feuerwehr haben dabei große finanzielle Leistungen erbracht.

Beachtliche Anstrengungen hat die Führung der Feuerwehr gleichzeitig zur intensiven Ausbildung der Wehrmänner unternommen, die der besonderen dankbaren Würdigung bedürfen. ln selbstlosem Pflichtbewusstsein, im Dienste des Nächsten, hat sich seit 1962 eine große Schar Aktiver freiwillig einer Leistungsprüfung unterworfen. Als im Herbst 1962 erstmals die Möglichkeit gegeben war, das Feuerwehrleistungsabzeichen zu erwerben, waren es der derzeitige 1. Vorstand Josef Wenig und Xaver Wenzl, seit 1971 1. Kommandant der Wehr, welche die hierfür erforderliche Prüfung absolvierten. Xaver Wenzl, seit 10 Jahren an der Spitze der Wehr, hat sich in diesen Jahren besondere Verdienste bei der Ausbildung von Löschgruppen, der bedeutendsten Zellen örtlichen Gemeinsinns, erworben.